Brauchen Frauen wirklich mehr Schlaf als Männer oder ist das ein Mythos?

September 20, 2025
Brauchen Frauen wirklich mehr Schlaf als Männer oder ist das ein Mythos?
Veröffentlicht auf  Aktualisiert am  

„Mama, warum bist du immer müde?“ – eine Frage, die viele von uns schon von den eigenen Kindern gehört haben. Schlaf ist ein Dauerthema im Mama-Alltag: wir gönnen ihn uns zu selten, bekommen ihn zu wenig und wenn, dann oft in schlechter Qualität. Doch was sagt die Wissenschaft? Brauchen Frauen tatsächlich mehr Schlaf als Männer – oder ist es nur ein Mythos?


Frauen brauchen biologisch mehr Schlaf

Studien zeigen: Frauen benötigen im Durchschnitt 20–30 Minuten mehr Schlaf pro Nacht als Männer. Grund dafür sind hormonelle Schwankungen (Zyklus, Schwangerschaft, Stillzeit, Wechseljahre) und die besondere Rolle des Gehirns während des Tiefschlafs: es arbeitet intensiver an Regeneration, Erinnerungsverarbeitung und Hormonsteuerung.

Fehlt diese halbe Stunde regelmäßig, kann das Gedächtnis, die Stimmung und der Stoffwechsel deutlich beeinträchtigen.


Realität: Frauen schlafen oft weniger

Die Biologie sagt „mehr Schlaf“, der Alltag macht daraus: weniger Schlaf.

  • Kinder, die nachts wach werden.

  • Unsichtbare „Mental Load“ (To-do-Listen, Organisation, Sorgen).

  • Partnerschaften, in denen die Nachtschichten nicht gleichmäßig verteilt sind.

Dazu kommt das Bild der „Super-Mama“, die selbst mit 5 Stunden Schlaf noch funktioniert. Kurzfristig können Frauen tatsächlich erstaunlich widerstandsfähig sein – langfristig zahlen sie aber einen hohen Preis: Erschöpfung, Gereiztheit, gesundheitliche Probleme.


Hormone als Schlaf-Saboteure

  • Östrogen- und Progesteron-Schwankungen können Ein- und Durchschlafprobleme auslösen.

  • Stresshormon Cortisol blockiert Melatonin und hält uns nachts wach.

  • Schlafstörungen wie Restless-Leg-Syndrom, Schilddrüsenprobleme oder Eisenmangel betreffen Frauen häufiger.


Das, was niemand hören will – aber jede Mama wissen sollte

Ja, der Haushalt wartet. Ja, die Wäsche stapelt sich. Aber: Wenn dein Kind schläft, ist das deine Chance, dich auch hinzulegen.
Selbst ein 20-Minuten-Powernap kann Wunder wirken. Schlaf ist kein Luxus – er ist Überlebensstrategie.


Tipps für besseren Schlaf im Mama-Alltag

  1. Powernap statt Haushalt: Nutze Kinder-Schlafzeiten für dich.

  2. Schlafroutine: Möglichst feste Bettgehzeiten, auch am Wochenende.

  3. Bildschirmpause: 30 Minuten vor dem Schlaf kein Handy.

  4. Schlafumgebung optimieren: Dunkel, ruhig, kühl.

  5. Nährstoffe checken: Eisen, Magnesium und Schilddrüse ärztlich prüfen lassen.

  6. Unterstützung einfordern: Abwechseln bei Nachtschichten, Aufgaben teilen.


Fazit

Frauen brauchen biologisch gesehen mehr Schlaf – doch im Alltag bekommen sie weniger. Umso wichtiger ist es, dass wir uns kleine Inseln schaffen: kurze Nickerchen, bewusste Abendroutinen, und die Erlaubnis, auch mal den Haushalt liegen zu lassen. Denn eine ausgeruhte Mama ist mehr wert als eine perfekte Wohnung.

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